"Abwarten und Teetrinken lässt es sich in diesem gemütlichen Stübchen des historischen Bremer Schnoorviertels besonders gut"
Geschrieben am 27.03.2016 2016-03-27 | Aktualisiert am 27.03.2016

"Schicker, von „ due fratelli“ geführter Eckitaliener, in dem auch kulinarische Blinddates gelingen"
Geschrieben am 25.03.2016 2016-03-25

"Einfach, gut, einfach gut!"
Geschrieben am 24.03.2016 2016-03-24

"Respektable (Not-)Lösung"
Geschrieben am 21.03.2016 2016-03-21 | Aktualisiert am 21.03.2016

"Sehenswerte Wiederbelebung einer alten Brauerei - Die Brauhausküche kann (noch) nicht ganz überzeugen"
Geschrieben am 20.03.2016 2016-03-20 | Aktualisiert am 20.03.2016

"Das Schwarze Schaf bietet eine Weide mit schmackhafter Nahrung auch für Beutegreifer"
Geschrieben am 13.03.2016 2016-03-13

"Ihr wollt Südtiroler sein?"
Geschrieben am 12.03.2016 2016-03-12

"Betriebsunterbrechung bis 18.4.2016"
Geschrieben am 12.03.2016 2016-03-12

"Sehr großes Restaurant in der Waterfront - Mittagsbuffet für 8,80 € - All you can eat"
Geschrieben am 03.03.2016 2016-03-03 | Aktualisiert am 03.03.2016

"Einfach und gut"
Geschrieben am 02.03.2016 2016-03-02

"Gemütliche Cocktailbar - auch für Raucher"
Geschrieben am 02.03.2016 2016-03-02

"Aus "Hans im Glück" wird "Peter Pane" im Norden"
Geschrieben am 29.02.2016 2016-02-29

"Lecker Fisch mit Aussicht"
Geschrieben am 29.02.2016 2016-02-29 | Aktualisiert am 29.02.2016

"Touristennepp - sonst nix!"
Geschrieben am 29.02.2016 2016-02-29 | Aktualisiert am 29.02.2016

"Hier kann man richtig gut essen!"
Geschrieben am 29.02.2016 2016-02-29

"Enttäuschend"
Geschrieben am 29.02.2016 2016-02-29

"Ein Gastroerlebnis der anderen Dimension, mit Freunden ausprobieren!"
Geschrieben am 07.02.2016 2016-02-07

"Weiterhin ein Muss, auch mit der nun rustikaleren (Mittags)Karte!"
Geschrieben am 05.02.2016 2016-02-05 | Aktualisiert am 05.02.2016

"Ein überzeugendes "Konzeptrestaurant" und eine kulinarische Bereicherung Vegesacks"
Geschrieben am 31.01.2016 2016-01-31 | Aktualisiert am 31.01.2016

"Imbissempfehlung 1"
Geschrieben am 19.01.2016 2016-01-19 | Aktualisiert am 20.01.2016

Am nächsten Morgen – die Italo-Preziosen vom Vorabend waren halbwegs verdaut – da reifte in uns der Wunsch nach einem guten Frühstück in gemütlichem Ambiente. Borgfelders Tee-Tipp befolgend zog es uns in die Bremer Altstadt, genauer gesagt ins historische Schnoorviertel. Dort befindet sich inmitten enger Gassen ein schmales, geschmackvoll restauriertes Fachwerkhaus, in dem es sich auf drei Etagen vortrefflich Teetrinken und Abwarten (oder umgekehrt) lässt.
Der Besuch des ältesten noch erhaltenen Stadtteils der Hansestadt kommt mir wie eine Zeitreise ins 15. Jahrhundert vor. Kein Wunder, dass sich hier die Touristen (so wie ich) tummeln. So wundern mich die dänischen, englischen und japanischen Wortfetzen von den Nebentischen nicht.
Der Platz, an dem sich das Teestübchen befindet, wird auch heute noch „Wüstestätte“ genannt. Dieser Namen geht auf das Jahr 1659 zurück. Damals fielen die Häuser ringsherum einem verheerenden Brand zum Opfer. Nach langem Brachliegen wurden die Gebäude im 18. Und 19. Jahrhundert wieder neu aufgebaut und lediglich der Name verrät heute noch etwas über die dunkle Vergangenheit.
Der reich beschilderte Eingangsbereich kündet von „über 100 Sorten Tee im Ausschank“, einer gesunden saisonalen Küche sowie der Möglichkeit, hier sein Frühstück von 10 bis 18 Uhr einnehmen zu können. Das Teestübchen ist quasi Café, Restaurant, Wein- und Teestube in einem. Wäre doch gelacht, wenn wir hier nicht das Passende zur Stärkung finden würden.
Im Erdgeschoss erwartet den Neuankömmling nostalgisches Museumsinterieur und ganz viel hanseatisches Lebensgefühl. Allein die antiquarisch anmutende Kasse auf dem Verkaufstresen vor dem dekorativen hölzernen Teeregal ist ein echter Hingucker.
Von einer freundlichen Service-Dame wurden wir sympathisch empfangen und über schmale Treppenstufen zwei Stockwerke nach oben geleitet. Beim Mobiliar herrschte Holz in unterschiedlichster Form, Farbe und Stilistik vor. Dunkel lackierte Stühle – nicht sonderlich bequem, aber passend – standen um zünftig derbe, in helleren Tönen gehaltene Holztische. Schwere kupferne Stövchen, die auf ihre Erleuchtung warteten, zierten zusammen mit Zuckerdosen und Vasen, klassisch Indisch Blau mit Strohblumenmuster, die urigen Tischplatten.
Das bestellte Frühstück kostete 8,90 Euro und beinhaltete neben zwei Brötchen (Dinkel und Malz), das übliche Butter-Marmelade-Honig-Käse-Angebot. Ergänzt durch einen leckeren hausgemachten Kräuterdipp, einem hartgekochten Ei bzw. Rührei (wahlweise) sowie ein paar Cocktailtomaten ließ sich das geschmacklich gut an und man wurde satt ohne zu viel übrig lassen zu müssen. Die dargebotenen Produkte waren frisch und kamen appetitlich angerichtet an den Tisch. Kaffee, Tee, Cappuccino oder heiße Schoko waren im Preis mit drin. Wurst, gebratener Bacon oder hausgebeizter Lachs kosteten ein wenig extra. Gegen einen geringen Aufpreis wählte ich einen Bio-Darjeeling aus der Teebibel. Genauer gesagt einen aromatisch duftenden Badamtam (First Flush) aus irgendeinem Hochgebirgsgarten in Nordindien. Er schmeckte sagenhaft leicht und wirkte äußerst belebend. Meine beiden Begleiterinnen hielten sich an Roibosh und Oolong und waren ebenfalls begeistert. Unsere Tour durch Bremen konnte beginnen.
Das Teestübchen ist wirklich ein gemütliches Fleckchen Ur-Bremen, das zu einem Altstadt-Bummel einfach dazugehören sollte. Hier scheint die Zeit schon allein wegen den nostalgisch eingerichteten Räumlichkeiten etwas langsamer zu vergehen als anderswo. Beim Verlassen des Stübchens fiel mein Blick auf eine Schiefertafel mit der Aufschrift: „Dry aged Rumpsteak“. Da musste ich mich an das Wort „Restaurant“ erinnern, das auf dem Wirthausschild prangte und beschloss bei meinem nächsten Besuch auf das Frühstück zu verzichten und gleich zum Mittagessen überzugehen. Die klein gehaltene, auf der Internetseite einsehbare Speisenkarte hält nämlich einige Verlockungen parat. Danke, mein lieber Herr Borgfelder für diesen tollen Tee-Tipp. Er hat uns einen guten Start in den Bremer Montagmorgen ermöglicht. Die Fotos vom Besuch habe ich übrigens vor ein paar Tagen schon hochgeladen.